Ein Sendbrief von dem harten Büchlein wider die Bauern
1525
(Druckveröffentl. rund zwei Monate nach Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern)
Auszüge
Sie rufen und rühmen: Da, da sieht man des Luthers Geit, daß er Blutvergießen ohne alle Barmherzigkeit lehrt; der Teufel muß aus ihm reden. Lieber, die ihr nun so trefflich rühmt die Barmherzigkeit, weil die Bauern geschlagen werden, warum rühmtet ihr dieselbige auch nicht, da die Bauern tobten, schlugen, raubten, brannten und plünderten, daß schrecklich zu sehen und zu hören war? Warum waren sie nicht auch barmherzig den Fürsten und Herren, die sie ganz vertilgen wollten? Da war niemand, der von Barmherzigkeit sagte, es mußte alles Recht sein, da war Barmherzigkeit geschwiegen und nichts; Recht, Recht, Recht!
Ich wollte auch einem ins Haus laufen, Kasten aufbrechen, Geld und Gut nehmen und das Schwert auf die Brust setzen und sagen: Willst du das nicht leiden, so will ich dich erstechen, denn du bist ein Gottloser. Wenn aber das Gesinde zuliefe und erwürgte mich, oder der Richter ließe mich köpfen, wollte ich rufen: Ei, Christus lehrt, ihr sollt barmherzig sein und mich nicht erwürgen.
Heißt das Barmherzigkeit, so wollen wir ein feines Wesen anrichten, nämlich, daß kein Schwert, Obrigkeit, Gericht, Strafe, Henker noch Kerker sei, sondern lassen einen jeglichen Buben tun, was er will; und wenn er soll gestraft werden, wollen wir singen: Ei, sei barmherzig, wie Christus lehrt. O das sollte eine feine Ordnung werden.
Wiewohl aber der Ernst und Zorn des weltlichen Reiches ein unbarmherziges Ding scheint, wo man's doch recht ansieht, ist's nicht das geringste Stück göttlicher Barmherzigkeit ... Wenn ein Dieb oder Mörder mich überfiele, erwürgte mich in meinem Hause, schändete mir Weib und Kind, nähme dazu, was ich hätte, und er sollte dazu ungestraft bleiben, daß er's mehr täte, wo er wollte - sage mir: welcher wäre hier der Barmherzigkeit am würdigsten und nötigsten? Ich oder der Dieb und Mörder? Welch eine feine Barmherzigkeit wäre mir das, daß man dem Dieb und Mörder barmherzig wäre und ließe mich von ihm ermordet, geschändet und beraubt bleiben? Wo der Bauern Vornehmen vor sich gegangen wäre, hätte kein redlicher Mann vor ihnen sicher bleiben mögen.
Ich höre beständiglich sagen, daß man den Bambergischen Bauern angeboten hat, man wolle ihnen mehr nachlassen, denn sie baten, sie sollten nur stille sitzen; dennoch wollten sie nicht. Und Markgraf Casimirus gelobte den Seinen, was andere mit Streit und Aufruhr erwürben, wollte er ihnen sonst nachlassen mit Gnaden; das half auch nicht. So weiß man ja wohl, daß die Fränkischen Bauern nichts denn Rauben, Brennen, Brechen und Verderben vorhatten aus lauter Mutwillen. Die Thüringischen Bauern habe ich selbst erfahren, daß, je mehr man sie vermahnte und lehrte, je störriger, stolzer, toller wurden sie.
Ich rede klärlich in meinem Büchlein von denen, die man zuerst freundlich ersucht, sie aber nicht wollen. Es gehen ja alle meine Worte wider die halsstarrigen, verstockten, verblendeten Bauern.
Sie sagen: Die Herren mißbrauchen ihres Schwertes und würgen ja zu greulich usw. Antworte ich: Was geht das mein Büchlein an? Was legst du fremde Schuld auf mich? Mißbrauchen sie der Gewalt, so haben sie es von mir nicht gelernt, sie werden ihren Teil wohl finden. Denn der oberste Richter, der die mutwilligen Bauern durch sie straft, hat ihrer nicht vergessen, sie werden ihm auch nicht entlaufen.
Den Herren war solches nütz, daß sie erführen, was hinter dem Pöbel steckt, und wie ihm zu vertrauen wäre: auf daß sie hinfort lernten recht regieren, Land und Straßen bestellen. War doch kein Regiment noch Ordnung mehr ... So war auch keine Furcht und Scheu mehr im Volk, ein jeglicher tat schier, was er wollte. Niemand wollte etwas geben und doch prassen, saufen, kleiden und müßig gehen, als wären sie allzumal Herren. Der Esel will Schläge haben, und der Pöbel will mit Gewalt regiert sein. Das wußte Gott wohl; drum gab er der Obrigkeit nicht einen Fuchsschwanz, sondern ein Schwert in die Hand.
Ich hätte beide, die Bauern gern gestillt und fromme Obrigkeit unterrichtet. Nun aber die Bauern nicht wollten, haben sie ihren Lohn dahin. Diese aber wollen auch nicht hören; wohlan, sie werden ihren Lohn auch haben.
Ob Kriegsleute in seligem Stande sein können
1526
Auszüge
Es ist eine verdammte, verfluchte Sache mit dem tollen Pöbel. Niemand kann ihn so gut regieren wie die Tyrannen. Die sind der Knüppel, der dem Hund an den Hals gebunden wird. Könnten sie auf bessere Art zu regieren sein, würde Gott auch eine andere Ordnung über sie gesetzt haben als das Schwert und die Tyrannen. Das Schwert zeigt deutlich an, was für Kinder es unter sich hat, nämlich nichts als verdammte Schurken, wenn sie es zu tun wagten. Darum rate ich, daß ein jeder, der hier mit einem guten Gewissen handeln und das Rechte tun will, mit der weltlichen Obrigkeit zufrieden sei und sich nicht an ihr vergreife.

Wenn sich die Untertanen gegen die Obrigkeit stellen, rächen sie sich selber und machen sie sich selber zum Richter. Und das ist (...) gegen Ordnung und Gebot Gottes (...).

[F]reilich streiten die Christen nicht (...). Ihre Herrschaft ist eine geistliche Herrschaft, und dem Geiste nach sind sie niemandem als Christus allein unterworfen. Mit Leib und Besitz aber sind sie dennoch der weltlichen Obrigkeit unterworfen und Gehorsam schuldig. (...) Christen (...) als Glieder und als untertänige, gehorsame Leute (...).

So geschieht es freilich auch überall und ist geschehen, daß die geschlagen werden, die ohne Grund den Krieg anfangen, denn sie können zuletzt doch nicht dem Gericht Gottes. d. h. seinem Schwerte, entrinnen. Er findet und trifft sie schließlich doch, wie es auch jetzt den Bauern in Aufruhr ergangen ist.

Das Amt eines Richters ist hoch zu achten. Es ist ein göttliches Amt, ob er nun mit dem Munde Recht spricht oder es als Scharfrichter mit der Faust vollzieht.

Darum ehrt auch Gott das Schwert mit so hohen Worten, daß er es seine eigene Ordnung nennt (Römer 13, 1) und nicht will, daß man sage oder denke, die Menschen hatten es erfunden und eingesetzt. Denn die Hand, die das Schwert führt und tötet, ist dann auch nicht mehr eines Menschen Hand, sondern Gottes Hand, und nicht der Mensch, sondern Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht.

Die Bauern gaben bei ihrem Aufruhr an, die Herren wollten das Evangelium nicht predigen lassen und schindeten die armen Leute, deshalb müsste man sie stürzen. Aber ich habe darauf geantwortet: Obwohl die Herren damit Unrecht taten, sei es trotzdem weder billig noch Recht, auch Unrecht zu tun, d. h. ungehorsam zu sein und Gottes Ordnung zu zerstören, die nicht in unserer Verfügung steht. Sondern man müsse das Unrecht leiden.

Wenn sie sich (...) empören und auflehnen, wie es jüngst die Bauern taten, ist es recht und billig, gegen sie mit Gewalt vorzugehen.

An sich ist das Amt des Schwertes recht und eine göttliche, nützliche Ordnung, und Gott will, daß sie nicht verachtet, sondern gefürchtet und geehrt wird und Gehorsam genießt. Anderenfalls soll es nicht ungerächt bleiben, wie der heilige Paulus Römer 13, 2 schreibt. Denn er hat eine doppelte Herrschaft unter den Menschen aufgerichtet: eine geistliche, durch das Wort und ohne Schwert, wodurch die Menschen fromm und gerecht werden sollen, so daß sie mit dieser Gerechtigkeit das ewige Leben erlangen. Solche Gerechtigkeit bewirkt er durch das Wort, das er den Predigern aufgetragen hat. Die andere Herrschaft ist weltlich durch das Schwert, damit diejenigen, die nicht durch das Wort fromm und gerecht für das ewige Leben werden wollen, dennoch durch diese weltliche Herrschaft gezwungen werden, fromm und gerecht zu sein vor der Welt. Und solche Gerechtigkeit bewirkt er durch das Schwert.

Christen verzichten darauf, sich gegen die Obrigkeit zu empören.

Ich möchte mich fast rühmen, daß seit der Zeit der Apostel das weltliche Schwert und die Obrigkeit noch nie so deutlich beschrieben und gerühmt worden ist wie durch mich. Sogar meine Feinde müssen das zugeben. Und dafür habe ich doch als Lohn den ehrlichen Dank verdient (...). Dafür sei Gott gelobt!
Wir haben von Dr. Martin Luther gelernt, daß die Kirche der rechtmäßigen staatlichen Gewalt nicht in den Arm fallen darf, wenn sie tut, wozu sie berufen ist. Otto Dibelius - Generalsuperintendent

So begrüßt es die Kirche auf das freudigste, daß jetzt die Staatsgewalt Maßnahmen zur Reinigung und Erneuerung unseres Volkslebens trifft. Wilhelm Reichardt - Landeskirchenrat

Wir sagen "Ja" zum Hakenkreuz, dem Siegeszeichen Adolf Hitlers, dem Siegeszeichen des Nationalsozialismus, dem Zeichen der Hoffnung unsres geeinten Deutschen Reiches. Gern und freudig flaggen wir unsre Häuser und Kirchen mit der Hakenkreuzfahne und bezeugen damit vor aller Welt: Wir folgen dem Führer! Wir gehorchen dem Führer als unsrer gottgegebenen Obrigkeit! Bekennende Kirche Ostpreußen

Dem nationalen Staat ist grundsätzlich nicht bloß das Recht, die Judenfrage zu einem Problem staatspolitische Neuordnung zu machen, zuzugestehen, sondern diese Selbstbestimmung auf die Eigenart des deutschen Volkstums ist von der Kirche entsprechend ihrem Ja zu den Ordnungen Gottes, als die Rasse und Volk begriffen werden müssen, zu begrüßen (...) so erst recht im deutschen Volk, in dem der jüdische Einfluß schon seit Jahrzehnten derartig überhand genommen hat, daß die Gefahr der Überwucherung des deutschen Geisteslebens und der Überfremdung der deutschen Öffentlichkeit nicht mehr zu leugnen waren. (...) Die Kirche weiß, daß der Staat das Schwertamt zu führen hat. Dieses Amt bedeutet Härte und Strenge. Die Kirche kann und will dem Staat in der Ausübung dieses Amtes nicht in den Arm fallen. Walter Künneth - Leiter der Apologetischen Centrale

Die Treue gegen unser Volk und Vaterland, die Treue gegen unseren Staat ist Gehorsam gegen Gottes Wort. Bekennende Kirche

Der Gehorsam der Obrigkeit gegenüber wird damit zur Befolgung des größten Liebesgebotes Gottes. (...) Ungehorsam aber und Aufsässigkeit gegenüber der Obrigkeit kommt einer Übertretung des Liebesgebotes gleich, sofern wir dadurch in Lieblosigkeit unserem Nächsten den Schutz entziehen helfen, der ihm nach Gottes Ordnung durch die Obrigkeit zuteil werden soll. Volkmar Herntrich - Theologe

- Wer für Gottes Ehre ist, kann nicht wider die Ehre der Obrigkeit streiten.
- Das Volk und die Gemeinden wollen das Evangelium. Das Volk und die Gemeinden wollen den Frieden. Vor der Kirche steht der Staat. Er hat seinen Auftrag von Gott: dem Bösen zu wehren, Recht und Gerechtigkeit aufzurichten, die Ehre des deutschen Namens zu erneuern, dem deutschen Volke den Lebensraum zu sichern. Er soll das Volk zu Zucht und Treue erziehen. (...) Ich fordere von der Kirche, dass sie die lutherische Lehre von der Obrigkeit und ihrer Herkunft von Gott mit unverkürztem Ernst und unbeirrter Klarheit verkündigt und das ihre tut, das Amt der Obrigkeit aus dem Streit und der Kritik der Menschen herauszuheben. Die Treue gegen unser Volk und Vaterland, die Treue gegen unseren Staat ist Gehorsam gegen Gottes Wort. August Marahrens - Landesbischof von Hannover

Die Totalität des politischen Anspruches (...) kann und muß der Christ bejahen. Hier gibt er "dem Kaiser, was des Kaisers ist". Kurt Frör - Religionspädagoge, zur Bejahung der NS-Erziehung und damit hin zur Überwindung des pädagogischen Chaos des Weimarer Liberalismus

Unsere evangelische Kirche hat, wie zu allen Zeiten, so auch die vier Kriegsjahre hindurch als selbstverständliche Christenpflicht den Gehorsam gegen Volk und Staat bis zur Hingabe des Lebens aus dem Evangelium verkündigt; darum haben wir heute auch ein gutes Recht, als Kirche Anteil zu nehmen an dem Gedenken für die Männer, die das größte Opfer für Volk und Vaterland gebracht haben. Hannoversche Sonntagsblatt (zum Heldengedenktag März '36)

Als evangelische Christen, die es von ihrem Reformator Martin Luther gelernt haben, in der Obrigkeit eine gute ordnung Gottes zu ehren, schließen wir alle Gedanken, die uns an diesem Tage bewegen, in der Fürbitte für den Führer und seine Mitarbeiter zusammen. Gesetzblatt der Deutschen Evangelischen Kirche

- Die Treue gegen unser Volk und Vaterland, die Treue gegen unseren Staat ist Gehorsam gegen Gottes Wort.
- Die Evangelische Kirche ehrt im Staate eine von Gott gesetzte Ordnung. Sie fordert von ihren Gliedern treuen Dienst in dieser Ordnung und weist sie an, sich in das völkisch-politische Aufbauwerk des Führers mit voller Hingabe einzufügen. Bekennende Kirche

Im Gehorsam gegen die göttliche Schöpfungsordnung bejaht die Evangelische Kirche die Verantwortung für die Reinerhaltung unseres Volkstums. August Marahrens - Landesbischof von Hannover

Wir unterzeichnenden Landeskirchenleiter nahmen Kenntnis von der Erklärung mit der die Nationalkirchliche Einigung Deutsche Christen und Männer aus verschiedenen Kreisen ev. Pfarrer (...) zusammengetreten sind. In dieser Erklärung werden (...) folgende Grundsätze aufgestellt:
1. Jedes überstaatliche oder internationale Kirchentum röm.-katholischer oder weltprotestantischer Prägung ist politische Entartung des Christentums. Echter christlicher Glaube entfaltet sich (...) nur innerhalb gegebener Schöpfungsordnungen.
2. Der christliche Glaube ist der unüberbrückbare Gegensatz zum Judentum.
3. Der Kampf des Nationalsozialismus gegen jeden polit. Machtanspruch der Kirchen, sein Ringen um eine dem deutschen Volke artgemäße Weltanschauung, sind nach der weltanschaulich-politischen Seite hin Fortsetzung des Werkes, das der deutsche Reformator Martin Luther begonnen hat (...).
gez. Ev. Kirche der Altpreuß. Union - Dr. Werner; Ev.-luth. Landeskirche Sachsen - Klotsche; Ev.-luth. Landeskirche Nassau-Hessen - Kipper; Ev.-luth. Landeskirche Schlesw.-Holstein - Dr. Kinder; Thüringsche ev. Landeskirche - Sasse; Ev.-luth. Kirche Mecklenburg - Schultz; Vereinigte protest.-ev. Kirche Pfalz - Diehl; Ev. Landeskirche Anhalts - Lindau; Ev.-luth. Kirche Oldenburg - Volkers; Ev.-luth.Kirche Lübeck - Balzer; Ev.Kirche Österreich - Dr. Kauer

Die Evangelische Kirche hat von Martin Luther gelernt, die Bereiche der Vernunft und des Glaubens, der Politik und der Religion, des Staates und der Kirche scharf zu unterscheiden. Die nationalsozialistische Weltanschauung ist die völkisch-politische Lehre, die den deutschen Menschen bestimmt und gestaltet. Sie ist als solche auch für den christlichen Deutschen verbindlich. Die Evangelische Kirche ehrt im Staate eine von Gott gesetzte Ordnung und fordert von ihren Gliedern treuen Dienst in dieser Ordnung. Allgemeine Evangelisch-Lutherische Kirchenzeitung

Indem der Nationalsozialismus jeden politischen Machtanspruch der Kirchen bekämpft und die dem deutschen Volke artgemäße
nationalsozialistische Weltanschauung für alle verbindlich macht, führt er das Werk Martin Luthers (...) fort und verhilft uns dadurch in religiöser Hinsicht wieder zu einem wahren Verständnis christlichen Glaubens. Godesberger Erklärung - Mitunterzeichner Theodor Ellwein - Religionspädagoge, Gerhard Kittel - Theologe und Mitarbeiter im Institut zur Erforschung der Judenfrage, Hans Michael Müller - Lutherforscher, Ordinarius in Königsberg, Theodor Odenwald - Theologe, Theodor Pauls - Religionswissenschaftler, Hans Schomerus - Studiendirektor des Predigerseminars Wittenberg, Friedrich Werner - Leiter der Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche

Der Staat gehört zu den Erhaltungsordnungen der Welt, und darum können wir Lutheraner nicht anders als grundsätzlich bejahend zum Staat, zu unserem Staat, stehen. [Von diesem Standpunkt aus haben wir kein Recht, es zu beanstanden, wenn der Staat die Tatsache minderwertigen Lebens konstatiert und aufgrund dieser Konstatierung auch handelt.] Hans Lauerer - Rektor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau (im lutherischen Magazin Zeitwende)

Der Kampf des Nationalsozialismus gegen jeden politischen Machtanspruch der Kirchen, sein Ringen um eine dem deutschen Volke artgemäße Weltanschauung, sind nach der weltanschaulich-politischen Seite hin Fortsetzung und Vollendung des Werkes, das der deutsche Reformator Martin Luther begonnen hat. Erwin Balzer - Bischof von Lübeck; Ludwig Diehl - Landesbischof der Pfalz; Robert Kauer - Kirchenführer Österreichs; Christian Kinder - Präsident des Landeskirchenamts; Paul Kipper - Kirchenführer in Hessen-Nassau; Johannes Klotsche - Kirchenführer von Sachsen; Franz Lindau - Kirchenführer in Anhalt; Martin Sasse - Landesbischof von Thüringen; Walter Schultz - Landesbischof Mecklenburg

(usw. usf.)
Das deutsche Volk leidet an der Erbschaft des größten christlichen Deutschen, an dem Irrtum Marin Luthers hinsichtlich des Verhältnisses vom Gesetz und Evangelium, von weltlicher und geistlicher Ordnung und Macht, durch den sein natürliches Heidentum nicht sowohl als begrenzt und beschränkt, sondern vielmehr ideologisch verklärt, bestätigt und bestärkt worden ist. (...) Der Hitlerismus ist der gegenwärtige (1939, Anm. IGENRAD) böse Traum des erst in der lutherischen Form christianisierten deutschen Heiden. Es wird freilich nötig sein, weitere Entwicklungen auf der fatalen Linie von Friedrich dem Großen über Bismarck zu Hitler physisch unmöglich zu machen. Karl Barth

Das Luthertum sagt, dass der Christ in seinem äußeren sozialen Verhalten den weltlichen Machthabern widerspruchslosen Gehorsam schuldet.
Wenig spricht für diesen groben, unflätigen Führer einer Revolution. Es ist ein wahres Unglück für die Menschheit, dass er just in der Krise der christlichen Welt auftauchte (...). Wir müssen hoffen, dass der nächste Pendelschlag dem Einfluss Luthers auf Deutschland ein Ende setzen wird. William R. Inge

Dieser wilde Antisemit und Rom-Hasser, in dessen ungestümen Wesen sich so viele der besten und schlimmsten deutschen Eigenschaften mischten - Grobheit, Heftigkeit, Fanatismus, Intoleranz, Gewaltsamkeit, aber auch Ehrlichkeit, Schlichtheit, Gewissensforschung, Rechtschaffenheit vor Gott, Lernbegierde, Liebe zur Musik und Dichtung - der das Leben der Deutschen im Guten wie im Schlechten unauslöschlicher und schicksalhafter prägte als irgendein einzelner Mensch vorher oder nachher. (...) Aber andererseits, und für das deutsche Volk tragisch, stärkten Luthers Parteinnahme für die Fürsten während der Bauernkriege - die in hohem Maße auf ihn selbst zurückzuführen waren - und sein Hang nach politischer Autokratie einen bedenkenlosen, provinziellen politischen Absolutismus, der die große Mehrheit des deutschen Volkes zu Armut, schrecklichen Stumpfsinn und erniedrigender Unterwürfigkeit herabwürdigte. William L. Shirer (in Aufstieg und Fall des Dritten Reiches)

Martin Luther (...) ein Erzieher seines Volkes zur Untertänigkeit vor gottgewollter Obrigkeit (...).
[E]r verstand nichts von [der] Freiheit [des Staatsbürgers] ... die ließ ihn nicht nur kalt, sondern ihre Regungen und Ansprüche waren ihm in tiefster Seele zuwider. (...) So hasste Luther den Bauernaufstand, der (...) wenn er gesiegt hätte, der ganzen deutschen Geschichte eine glücklichere Wendung, die Wendung zur Freiheit hätte geben können (...). Wie tolle Hunde ließ er die Bauern totschlagen und rief den Fürsten zu, jetzt könne man mit Schlachten und Würgen von Bauernvieh sich das Himmelreich erwerben. Für den traurigen Ausgang dieses ersten Versuches einer deutschen Revolution, den Sieg der Fürsten nebst allen seinen Konsequenzen, trägt Luther, der deutsche Volksmann, ein gut Teil Verantwortung. (...)
Ich liebe ihn nicht, das gestehe ich offen. (...) Ich hätte nicht Luthers Tischgast sein mögen. Thomas Mann

Es ist leicht zu sehen, wie Luther für Hitler den Weg bereitet hat. William Temple

[M. Luther] verabscheute die Vernunft. [Er] ermutigte den Absolutismus und gab den Fürsten eine Macht, die sie noch nie zuvor besaßen. [U]nter seinen Anhängern [schuf er] eine Sklavenmentalität (...).
[Er] predigte (...) eine Judenausrottung, die nicht einmal von Hitler übertroffen wurde. [Luther war] der Begründer des modernen Nationalismus in seiner übelsten Form. Peter F. Wiener (in Martin Luther: Hitlers geistiger Ahnherr.)

Luther (...) beschimpfte die Juden auf wüsteste Weise und forderte die widerlichsten Maßnahmen gegen sie. (...) Er hasste die Vernunft, des "Teufels größte Hure". Seine Ansichten über Frauen waren eng und brutal. Er entschuldigte Lügen, wenn sie Nutzen bringen oder auch nur bequem sind. Er änderte die Übersetzung der Bibel in einer Weise, die dem Kernpunkt seiner Lehre entsprach. Und wie ein Führer schrie er Widersprüche nieder: "Ich erkläre mit absoluter Sicherheit, dass jede Lehre, die von meiner eigenen abweicht, ein anathema ist". Robert Vansittart

Martin Luther war ein blindwütiger Verfechter absoluten Gehorsams gegenüber der politischen Obrigkeit (...) Diese überragende Gestalt beeinflusste in Deutschland eine Generation nach der anderen, vor allem die Protestanten. William L. Shirer