Sancta simplicitas der Tugend. - Jede Tugend hat Vorrechte: zum Beispiel dies, zu dem Scheiterhaufen eines Verurteilten ihr eigenes Bündchen Holz zu liefern.
Thomas Mann
09.11
Statistik schönt die Lage - Alte werden aus der Arbeitslosenstatistik getrickst
2007 wurde die Regelung geändert, denn sie passte schlecht zum Ziel der großen Koalition, Ältere bis zum 67. Lebensjahr arbeiten zu lassen. Die Furcht vor einem Hochschnellen der Zahlen war zu groß. So einigte man sich darauf, die Älteren ab 58 Jahren als Arbeitslose zu streichen, wenn sie innerhalb eines Jahres kein Stellenangebot erhalten.
09.11
Altersversorgung in Deutschland - Über das Zwei-Klassenrecht zur Zwei-Klassengesellschaft
Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Rentenrecht sind Arbeitnehmer und Rentner Opfer einer jahrzehntelangen skrupellosen Politik. Wir haben in Deutschland nicht nur unterschiedliche Systeme für die Altersversorgung, wir haben dafür auch unterschiedliches Recht (s. auch BRR).
Diese Feststellungen möchte ich in meinem Vortrag belegen.
(s. u.a. Zeitreihen Deutsche Rentenversicherung)
Wie Sie sicher alle wissen, haben wir in Deutschland unterschiedliche Systeme für die Altersversorgung, die gesetzliche Rentenversicherung, die Politikerversorgung, die Beamtenversorgung und die berufsständischen Versorgungssysteme für die Selbständigen. Was Sie vermutlich nicht wissen, ist, dass Deutschland das einzige Land in Europa ist, in dem nicht alle Bürger in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind. In allen anderen Ländern gibt es entweder eine Volksver­sicherung, das heißt alle Bürger sind pflichtversichert, oder eine Erwerbstätigenver­sicherung, das heißt alle Erwerbstätigen sind pflichtversichert, sozusagen vom Bundespräsidenten bis zum Hilfsarbeiter. Allein in Deutschland gibt es die Pflicht­versicherung mit wenigen Ausnahmen nur für abhängig Beschäftigte.
Für Selbständige gelten überwiegend die berufsständischen Versorgungssysteme, für Beamte und Richter die Beamtenversorgung.
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass diejenigen, die in der Öffentlichkeit, im Fernsehen, in den Zeitungen zum Thema Rente zu Wort kommen, alle gar nicht betroffen sind?
Diese Politiker und selbst ernannten Experten haben für sich selbst andere, wesentlich bessere Regelungen für die Altersversorgung geschaffen. Aber nicht nur das, sie haben außerdem in der gesetzlichen Rentenversicherung unsere elementaren Grund- und Menschenrechte außer Kraft gesetzt. Wir haben in Deutschland bei der Altersversorgung nicht nur ein Zwei-Klassensystem, sondern auch ein Zwei-Klassenrecht.

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09.11
09.11
»Gigantisches Förderprogramm für Versicherer«
Arme Alte werden von »Zuschußrente« der Arbeitsministerin wenig oder nichts haben. Ein Gespräch mit Matthias Birkwald
09.11
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Wachsende Altersarmut hausgemacht!
Zur Kritik der OECD am deutschen Rentensystem erklärt Ottmar Schreiner, MdB:
„Das deutsche Rentensystem muss sich wieder am Lebensstandard orientieren und Altersarmut vermeiden. Noch ist Altersarmut kein gravierendes Problem. Aktuell beziehen rund 400.000 Personen im Alter ab 65 Jahren die Grundsicherung im Alter. Seit ihrer Einführung im Jahr 2003 hat sich die Empfängerquote jedoch um etwa 70 Prozent erhöht. Die Tragweite der Rentenreformen in den letzten zehn Jahren ist immens: Das Rentenniveau wird bis zum Jahr 2030 auf 43 Prozent abgesenkt. Dies entspricht einer Rentenkürzung um bis zu 20 Prozent. Das trifft nach der OECD-Studie im internationalen Vergleich in Deutschland die Geringverdiener besonders stark. Im Jahr 2030 sind dann bei einem Durchschnittsverdienst 37 Beitragsjahre für eine Rente oberhalb des Grundsicherungsniveaus notwendig. Vor dem Hintergrund steigender Niedriglohnbeschäftigung erhöht sich daher das Altersarmutsrisiko künftiger Rentnergenerationen in nicht hinnehmbare Höhe. Für Millionen von Menschen, die jahrzehntelang in die Rentenversicherung eingezahlt haben, verliert damit die gesetzliche Rentenversicherung immer mehr an Akzeptanz.
Die Politik muss gegensteuern. Wir brauchen eine fortschrittliche Rentenpolitik, die ein armutsfestes und menschenwürdiges Leben im Alter ermöglicht und sich am erarbeiteten Lebensstandard der Menschen orientiert. Der erste Schritt geht über eine Korrektur der Rentenanpassungsformel, wodurch das Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung zunächst einmal auf seiner heutigen Höhe stabilisiert werden soll.“
09.11
Privatvorsorge kostet uns einiges mehr als die Zulagen zu Riester-Rente
In einem Beitrag für den Panoramablog "Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland" hatte ich auf einen Artikel in der Leipziger Volkszeitung hingewiesen. Dort war beschrieben, dass die öffentliche Förderung von bisher 8,2 Milliarden als Zulage zu Riester-Rente zum größeren Teil von den Finanzdienstleistern, Versicherungskonzernen und Banken als Verwaltungskosten, Vertriebskosten und Provisionen kassiert wird und damit nicht mehr für die Altersvorsorge zur Verfügung steht. Es steht noch viel schlimmer um die "Bananenrepublik D.", wenn man die öffentlichen Kosten für Rürup-Rente und Entgeltumwandlung einbezieht.
08.11
08.11
Betriebsrenten: Verbraucherschützer zeigen Ergo an
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat wegen der Tricksereien mit Betriebsrenten bei der Ergo-Versicherung die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eingeschaltet. Die am Donnerstag eingereichte Strafanzeige lautet auf „Verdacht des Betruges durch Ergo-Versicherungsvermittler sowie des Betruges durch die Mitarbeiter des Ergo-Konzerns“ und liegt dem Handelsblatt vor. Hintergrund sind die Praktiken bei Betriebsrenten, die in der vergangenen Woche öffentlich wurden. Langjährige Vertreter schilderten, wie Ergo mit Unternehmen Rahmenverträge für betriebliche Altersvorsorge abschloss, dann jedoch deren Mitarbeitern Einzelverträge zu wesentlich schlechteren Konditionen verkaufte. Auf diese Weise habe ein Vertreter statt 150 Euro Provision bis zu 1000 Euro pro Vertrag kassieren können. Ergo teilte auf Anfrage mit, die Vorwürfe würden geprüft. „Wir befürchten, dass wir bisher nur die Spitze des Eisberges sehen“ sagt Gerd Billen, der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, dem Handelsblatt. „Es geht um das Vertrauen in die private Altersvorsorge. Wenn dieses Vertrauen bricht, dann müssen Konsequenzen gezogen und Verbraucher für ihre Schäden ohne Wenn und Aber entschädigt werden.“
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Anmerkung: Aha. Deutschlands oberstem Verbraucherschützer geht es geht um das Vertrauen in die private Altersvorsorge.
07.11
07.11
Fabian Fritzsche - Kein Grund für Demographie-Pessimismus
Selbst wenn das Renteneintrittsalter auf 69 abgehoben würde - wie jüngst gefordert - hätte das kaum eine Entlastung der Erwerbstätigen zur Folge; denn die Stellschraube an der gedreht werden müsste, ist eine ganz andere.
06.11
Ergo und die Sex-Party: Der Skandalversicherer
(...) Nun kann man sagen, die Kommunikationspraxis war ungeschickt und der Bordellbesuch von Versicherungsverkäufern verstoße lediglich gegen den guten Geschmack. Es sei ja niemand groß zu Schaden gekommen. Aber in der Branche wird schon höhnisch gerechnet: Mindestens einen Euro von den Abschlusskosten jeder Versicherung zahle der Kunde für Budapest. Den Hostesseneuro. Und während die Ergo eilig ihren Werbespot stoppte, mit der sie bekannter werden wollte, kursiert längst eine Parodie davon im Internet. Dort heißt die Ergo jetzt Orgie. Hunderttausende sahen ihn schon.
Aber das ist längst nicht alles. Zwei weitere Eklats betreffen die Kunden sehr wohl: Die Ergo hat bei Riesterverträgen höhere Kosten von den Kunden einkassiert, als auf ihren Formularen stand – über sechs Jahre. Und sie gibt sogar zu: Sie habe seit 2005 von den zu niedrigen Zahlen auf den Formularen gewusst. Nur geändert hat sie diese nicht. „Dass die Kunden das nicht gemerkt haben, wundert mich nicht“, sagt Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein, „die wahren Kostensätze kann kaum einer aus der jährlichen Standmitteilung ersehen. Selbst mit einem Studium der Versicherungsmathematik tun Sie sich da schwer. Das zeigt doch nur, wie intransparent die Branche ist.“
Die sechs Jahre Bummelei könnten die Ergo teuer kommen. Strafrechtler sehen darin einen „vorsätzlichen fortgesetzten Betrug“. Deshalb will die Versicherung nun vorauseilend nachbessern und kündigte an, die 14.000 betroffenen Riesterkunden würden entschädigt.
Kostenbremse für Riesterverträge
Was Kleinlein noch bemerkenswerter findet: „Bisher kenne ich die Ergo nicht mal als einen der schlimmsten Anbieter. Da gibt es eine Reihe, die noch viel kreativer sind, wenn es darum geht, die Fallstricke eines Vertrages zu verstecken.“ Der Marktführer Allianz etwa sei besonders einfallsreich bei der Überschussbeteiligung. Bei der Riester-Rente Klassik „haben Sie als Wenigverdiener oder Kinderreicher keine Chance zu erkennen, dass Sie wohl niemals Kostenüberschüsse erhalten“, sagt er. Ohnehin schlagen die Unternehmen bei den Riesterrenten so üppig zu, dass die Kosten höher sind als die Zulagen vom Staat, monieren Verbraucherschützer schon länger. Und es wird auch für Fachleute immer kniffliger, zu erkennen, in welchem Tarif welche Kosten stecken. (...)
06.11
Riester-Rente: Staat gibt Milliarden für Zulagen aus
Die Riester-Rente kommt den Staat teuer zu stehen. Seit Einführung der staatlich geförderten Altersvorsorge hat er fast 8,7 Milliarden Euro in die Zulagen gesteckt. Ob sich die Investition auch lohnt, weiß keiner.
06.11
Niedersachsens Versorgungsempfänger bestens versorgt
Dies ist ein Beitrag der Leserin Doris, deren Bitte nach einer Veröffentlichung wir gerne nachkommen.
Guten Morgen liebe Rentner und liebe pflichtversicherten Beitragszahler der GRV,
ich habe aus der Info für Beamte/Pensionäre in Niedersachsen mal einen kleinen Teil herauskopiert und übertrage die Besoldungserhöhung und Pensionsanpassung, rein spielerisch/rechnerisch auf einen Durchschnittsrentner.
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06.11
Die Lücke vor der Rente bleibt für viele
Heute sind mehr Ältere sozialversicherungspflichtig beschäftigt als je zuvor. Doch nur eine Minderheit erreicht bruchlos die Regelaltersgrenze.
06.11
Skandalversicherung: Ergo-Vertreter sollen Wucher-Riester verkauft haben
Sie nannten es Kaiser-Rente: Versicherungsvertreter der Hamburg-Mannheimer sollen Zehntausende überteuerte Riesterverträge verkauft haben. Der Mutterkonzern Ergo spricht von Einzelfällen - und schiebt die Schuld auf ein veraltetes Formular.
> Rauschende Sex-Party bei der Ergo-Versicherung
Ein besonderes Motivations-Training hat sich die Hamburg Mannheimer, inzwischen im Ergo-Konzern aufgegangen, für ihre besten Vertreter ausgedacht: eine Sex-Party in Budapest. Die Zuteilung der Damen war genau geregelt.
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"Mordsspaß" mit Prostituierten für die Truppe von Herrn Kaiser
VW war kein Einzelfall: beim Versicherer Hamburg Mannheimer gab es rauschende Sexpartys mit Prostituierten. Mehr als peinlich für den Mutterkonzern Ergo - und es kommen immer neue Details ans Licht.
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Eine Blaupause der verruchten Veranstaltung findet sich in Markus Wills Thriller Bad Banker. Darin feiert eine von ihm erfundene Investmentbank in London 2006, auf dem Höhepunkt der Gier vor der Finanzkrise, eine rauschende Weihnachtsparty.
Der Chef hat für seine Top-Leute 20 Edelprostituierte organisiert. "Um sie von den anwesenden Ehefrauen und Bankerinnen zu unterscheiden, habe ich mir ausgedacht, dass sie ein blaues Bändchen um das Handgelenk tragen", erzählt Autor Will.
Als er nun von den Vorgängen bei der Hamburg-Mannheimer in Budapest las, war er verblüfft: "Ich hätte nie gedacht, dass die Realität meine Phantasie noch übertrifft."
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Skandal um ErgoSex-Spur führt zu AWD-Gründer
Himmelbetten und Huren: Der Skandal um die Sexparty beim Versicherungskonzern Ergo könnte strafrechtliche Folgen haben. Im besonderen Fokus steht der Gründer des Finanzdienstleisters AWD.
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Ergo setzt Sex-Party von Steuer ab
Prostituierte als Betriebsausgaben? Bei Ergo geht so etwas. Die mehr als 80.000 Euro für eine Sex-Party für erfolgreiche Versicherungsvertreter in Ungarn wurden steuerlich geltend gemacht.
06.11
Die Rente der „Generation Praktikum“ – Das Fundament der Altersarmut 2050 wird jetzt gelegt / Rente mit 69 ist der falsche Weg
Die „Wirtschaftsweisen“ begründen ihre Forderung nach einer Rente mit 69 mit der demografischen Entwicklung. Dabei droht der jetzigen jungen Generation von ganz anderer Seite Ungemach.
05.11
Die Riesterfalle – Miese Geschäfte mit der Zusatzrente
Die Riester-Rente ist schlechter als ihr Ruf. Zu diesem Ergebnis kommen unabhängige Versicherungsexperten. Eine Vielzahl von Riesterverträgen sei für den Kunden völlig unverständlich, tatsächliche Kosten würden im Kleingedruckten versteckt.
Der Abschluss eines Riestervertrages würde so zum Lotterie-Spiel. Zudem gingen Familien und Geringverdiener, ursprünglich erklärte Zielgruppe der staatlichen Förderung, oft leer aus. Die Versicherungs-Unternehmen dagegen schleusten die Zulagen in die eigenen Kassen, profitierten in Milliardenhöhe von Subventionen, für die am Ende wieder der Steuerzahler aufkommt.
05.11
Die Riester-Bombe
Wolfgang Uchatius schloss bei einer ganz normalen Versicherung einen Vertrag über eine private Altersrente ab. Dann stellte er fest, dass mit dem Geld Streubomben gebaut werden.
04.11
Verlockendes Alter
Wir werden immer älter und das bei relativer Gesundheit, berichtet die Frankfurter Allgemeine mit ungestümen optimistischem Temperament. Hierzu zieht sie Statistiken heran, die von Altersexperten, Biologen und Medizinern, ausgewertet, wenn nicht sogar erstellt wurden. Das Alter, wie es dem Leser hier schmackhaft gemacht wird, es scheint wenig fürchterlich, wenig kränklich zu sein. Geschenkte Jahre seien es, erweiterbar bis auf mindestens 125 Lebensjahre - wenn nicht gar ohne Grenzen, denn die biologische Lebensgrenze "könnte theoretisch endlos wachsen", wie die FAZ den Altersforscher Vaupel zu zitieren weiß.
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04.11
Und dann war da noch der Versicherungsvertreter Walter Riester
Nein, Walter Riester will kein Versicherungsvertreter sein. Seine Werbeauftritte für den Drückerkönig Maschmeyer, der mit Schröder, Wulff und von der Leyen gleichermaßen befreundet ist, sind jedoch von Panorama dokumentiert worden. Da kann er leugnen wie er will, außerdem gibt es ja noch die Liste seiner Nebentätigkeit aus 2007 woraus klar hervorgeht, dass er nur noch Werbefuzzi war und keine Zeit mehr für seine Parlamentsarbeit haben konnte. ["Und dann war da noch der Versicherungsvertreter Walter Riester" weiterlesen »]
04.11
Flop des Jahrzehnts: Riester-Rente
Als Meilenstein in der Altersversor- gung pries die SPD/Grünen-Bundesregierung die Einführung der sogenannten Riester-Rente im Jahr 2002. Im Sinne der Neoliberalen war sie das auch. Kontinuierliche Kürzungen der gesetzlichen Rente sollten von nun an durch private Zusatz- versicherungen kompensiert werden, für die der Staat als Anreiz ein paar Zuschüsse gewährt.
»Hilfe zur Selbsthilfe« nennt man sowas, oder auch »Stärkung der Eigenverant- wortung«. Wer kein Geld auf die Kante legt, ist dann selbst schuld, wenn er später in Altersarmut dahindarbt, lautet die Botschaft.
Für die Reichen lohnen sich die Riester-Peanuts nicht, die Armen können sie sich nicht leisten, für die etwas weniger Armen ist es rausgeschmissenes Geld, wenn die gesetzlichen Rentenansprüche unter dem Grundsicherungssatz liegen. Und auch die dazwischen haben mittlerweile erfahren müssen, daß der Staat die Verwendung seiner Zuschüsse in diesem Fall mit Argusaugen kontrolliert.
Einen geförderten Riester-Vertrag einfach kündigen und die Kohle verjubeln geht nicht, und wer sich plötzlich nicht mehr in förderungswürdigen Arbeits- und Lebensverhält- nissen befindet, kann ebenfalls schnell zum Riester-Sünder werden. Das steht zwar auch in den entsprechenden Verträgen, aber wer liest schon das Kleingedruckte.
Jetzt startet der Staat jedenfalls die Big Rückhole. Bei über zehn Prozent der insge- samt 14 Millionen Riester-Verträge gebe es Unregelmäßigkeiten, die zur Rückforde- rung der Zuschüsse führten, bestätigte eine Sprecherin der zuständigen Behörde der Financial Times Deutschland (Dienstagausgabe) entsprechende Berichte vom Vortag.
Das ist für die Betroffenen äußerst ärgerlich, hat aber möglicherweise etwas Gutes: Vielleicht wird die Idee der weitgehenden Privatisierung der Alterssicherung jetzt gründlich diskreditiert.
04.11
Ifo-Chef Sinn sieht Rente der Deutschen in Gefahr
Top-Ökonom Sinn hält weitere Finanzhilfen an kriselnde Euro-Staaten für gefährlich. Die Politik setze die Rente der Deutschen aufs Spiel. [...]
„Je mehr Geld fließt, desto länger leben die überschuldeten Länder über ihre Verhältnisse, desto mehr ist verloren. Gutes Geld dem schlechten hinterher zu werfen, war noch nie eine besonders gute Idee“, bekräftigte Sinn. Neuere und größere Rettungsschirme würden auch nicht ohne Folgen für die Verbraucher und Steuerzahler bleiben. Die Politiker setzten „mit dieser Politik unsere Rente aufs Spiel“. Als drittes Land der Europäischen Union hängt nämlich künftig auch Portugal am Finanztropf.
Anmerkung Jens Berger: Sinn bleibt den Springer-Journalisten wohlweislich die Erklärung schuldig, warum Kredite an „kriselnde Euro-Staaten“ das Rentensystem in Gefahr bringen sollen. Das gesetzliche Rentensystem ist bekanntermaßen ein Umlagesystem, bei dem die Ausgaben zum größten Teil aus dem Einnahmen des gleichen Zeitraums bezahlt werden. Selbst bei einem durchaus möglichen Schuldenschnitt einiger Euro-Staaten hätten die dann vorzunehmenden Abschreibungen der Gläubiger keine direkte Wirkung auf die Einnahmeseite des gesetzlichen Rentensystems und somit auch nur marginale Wirkungen auf „die Rente“.
Ganz anders sieht dies allerdings bei der privaten Altersvorsorge aus. Sowohl Riester-Produkte als auch Kapitallebensversicherungen wären oft direkt und fast immer indirekt von einem Schuldenschnitt der Euro-Peripherie betroffen. Während das gesetzliche Rentensystem eine bestmögliche Risikoabschirmung gegen die Wirren der Finanzmärkte bietet, hängt die Rendite privater Vorsorgeprodukte immer von der Entwicklung der Finanzmärkte ab. Dass Sinn diese Strukturschwäche verdrängt, hat bei ihm schon System. Dass er jedoch Ängste schürt, indem er Risiken für das Rentensystem konstruiert, die de facto nicht haltbar sind, ist selbst für seine Maßstäbe peinlich und schäbig.
03.11
Rentenexperte: Dank Niedriglöhnen droht Altersarmut
Die Ausweitung des Niedriglohnsektors in Deutschland wird zu mehr Altersarmut führen und könnte am Ende alle Sozialsysteme untergraben. Klare Worte von DRV-Chef Herbert Rische.
03.11
Jeder zweite geht bereits jetzt mit Abschlägen in Rente
Die Rente mit 67 dürfte ähnliche Effekte haben wie die bisherigen Reformen, die auf eine Verlängerung des Arbeitsleben zielten: Es erhöht sich zwar die Erwerbsbeteiligung Älterer, doch mehr Über-60-Jährige müssen die Zeit bis zur Rente mit prekären Jobs und in Arbeitslosigkeit überbrücken.
(...) Das hat längst deutliche Auswirkungen auf die Höhe der Altersversorgung: Gegenwärtig geht rund die Hälfte der Altersrentnerinnen und -rentner vorzeitig und mit Abschlägen in den Ruhestand. Lediglich Männer, die aus stabiler Beschäftigung in Rente gehen, schaffen es mehrheitlich, ohne Abschläge durchzukommen – und viele von ihnen haben die Altersteilzeit in Anspruch genommen. In allen anderen Gruppen – Frauen sowie Männer in gelegentlicher oder längerer Arbeitslosigkeit – müssen 60 bis 80 Prozent der Neurentner Abschläge hinnehmen.
03.11
Rentenpolitik: Experte fordert Umkehr
Für die Rückkehr zu einer Rentenpolitik, bei der die gesetzliche Rente im Alter allein wieder den Lohnersatz sichert, hat sich der Wirtschaftswissenschaftler und Rentenexperte Winfried Schmähl ausgesprochen. Die Behauptung, zu dem im Jahr 2001 eingeleiteten “Paradigmenwechsel” bei der Alterssicherungspolitik gebe es keine Alternative, sei “falsch”, schreibt Schmähl in der kürzlich erschienenen Neuausgabe des “Handbuch der gesetzlichen Rentenversicherung”. Schmähl ist neben dem Präsidenten der Deutschen Rentenversicherung Bund, Herbert Rische (Foto), und dem Jenaer Sozialrechtler Eberhard Eichenhöfer einer der Herausgeber des Handbuchs. Obwohl die meisten Experten den Erhalt der Lohnersatzfunktion durch die gesetzliche Rente seinerzeit als nicht mehr “diskussionswürdig” bezeichnet hätten, sei dieses Ziel auch heute noch “unter realistischen Annahmen weitgehend mit den postulierten Obergrenzen für den Beitragssatz” zu erreichen, behauptet der langjährige Vorsitzende des Sozialbeirats der Bundesregierung. Allerdings müsse zu diesem Zweck die Hinterbliebenenversorgung künftig “aus dem Steueraufkommen und nicht aus den Beitragseinnahmen” bezahlt werden.
03.11
Vorsorge: Riester oder Rürup? Geförderte Altersvorsorge im Vergleich
Wer für das Alter vorsorgen will und einen Berater einschaltet, bekommt oft als Lösung den Abschluss einer Riester- oder Rürup-Rente nahegelegt. Aber wie funktionieren die beiden Modelle eigentlich?
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Anmerkung Martin Betzwieser: Autor Oliver Mest ist für die Nachdenkseiten kein Unbekannter. Früher betrieb er die Medienagentur Mest-Media und nun betreibt er das Vorsorgeportal "Optimal absichern" mit den Kooperationspartnern " VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft" und "FinanzHorizonte". Aufgrund dieser Kooperationen und der zahlreichen Webefenster zu kommerziellen Altersvorsorgeprodukten aller Art könnte man zu der Auffassung kommen, dass es sich hier um eine PR-Plattform zu Gunsten von kommerzieller Altersvorsorge handelt - man muss nicht zu der Auffassung kommen, aber man könnte.
03.11
Thema Rente und Pensionen: Neoliberale Propaganda im "Freitag"
Das sich selbst als linkskritisch bezeichnende Magazin DER FREITAG hat eine bemerkenswert neoliberale Forderung nach Rentenkürzungen bei Beamten online gestellt, die ich an dieser Stelle doch mal genauer unter die Lupe nehmen möchte.
03.11
Was oder wen vertreten die Verwalter der Deutschen Rentenversicherung eigentlich?
In der Zeitschrift "Zukunft jetzt" herausgegeben von der Deutschen Rentenversicherung, wird für die Sozialwahlen am 1. Juni 2011 geworben.
Auf den Seiten der Deutschen Rentenversicherung finden
sich hier weitere Informationen.
Aber hier sind Informationen zu finden
Die Startseite ist voll mit Werbung für die private Versicherungswirtschaft.
Jeder GRV-Versicherte hat oder bekommt noch von der DRV Post, um sich an den Wahlen zu beteiligen.
Nehmt Eure Rechte wahr, informiert euch und zeigt den DRV-Verwaltern wer Herr im Haus der DRV zu sein hat!
Die gesetzliche Rentenversicherung ist ein Selbstverwaltungsorgan der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, zumindest auf dem Papier.
03.11
03.11
Ungerechte Rente: Wer bis 67 arbeiten muss - und wer nicht
Deutschland altert zwar - doch die Unternehmen, die es sich leisten können, bauen auf die Jungen. Werden ältere Arbeitnehmer gebraucht? Panorama über die Logik von Politik und Unternehmen.
02.11
Offener Brief an die Fraktionen des Deutschen Bundestages
Es ist eine bittere Tatsache, dass vielen Betriebsrentnern nach der Insolvenz ihres früheren Arbeitgebers jeglicher Ausgleich des Kaufkraftverlustes durch die Inflation zukünftig versagt bleibt. So will es die Regelung im Betriebsrentengesetz. Der Verbraucher-Preisindex des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass sich selbst bei einer mäßigen Preisentwicklung in den Jahren 1991 bis 2009 in Höhe von jährlich +2,03 % über 10 Jahre aufsummiert, ein Kaufkraftverlust von zwischen 14,47 und 25,88 % ergibt.
Am 25.08.09 wurde die Petition über die Anpassung für Betriebsrentner aus insolventen Betrieben, den “PSVaG-Betriebsrentnern “, beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht. Bis zum heutigen Tag haben es die Fraktionen nicht für nötig erachtet, eine Stellungnahme zur Petition an den Petitionsausschuss abzugeben. Die Petition betrifft insgesamt 10 Millionen Bürger.
Der Betriebsrentner e.V. hat hierzu einen OFFENEN BRIEF verfasst.
02.11
War Rudolf Dreßler einer der letzten Sozialdemokraten im Bundestag?
Denn er hielt eine bemerkenswerte Rede zur gesetzlichen Rentenversicherung am 10. Oktober 1997 im Bundestag, wie kein anderer SPD-Abgeordneter nach ihm
02.11
02.11
Frau Schmidt pfeift auf fünf Euro
Unna. Für die Regierung in Berlin geht es bei der Hartz IV-Debatte um Milliarden Euro. Für Elisabeth Schmidt* (67) aus Unna geht es um fünf Euro. "Und die kann sich die Regierung in die Haare schmieren", schimpft sie.
Elisabeth Schmidt ist eine von 628 Menschen in Unna, die Grundsicherung erhalten. Ihre Rente reicht nicht aus, um über die Runden zu kommen. "Mal ganz ehrlich, da helfen mir die fünf Euro auch nicht. Wissen die Politiker eigentlich, über was sie da reden?", fragt sie. Jahrelang führte sie eine glückliche Ehe, zog zwei Kinder groß. Mit 48 Jahren dann die Scheidung. Sie geht zum Arbeitsamt und hört im Zusammenhang mit ihrem Namen zum ersten Mal die Floskel "altes Eisen". Als ihr Mann das Rentenalter erreicht hat, entfällt ihr Unterhalt - und sie wird auf einmal zur Bittstellerin und muss aus ihrer Wohnung ausziehen, weil diese "zu groß" ist. Das gewohnte Leben fällt zusammen. Freitags, wenn die Enkel kommen, will sie ihnen auf dem Markt gerne eine Waffel kaufen, da sind schon immer zwei Euro weg. Der Kauf eines neuen Mantels wird ein Jahr im voraus geplant. Ihre größte Sorge: "Dass die alte Waschmaschine ihren Geist aufgibt." Auf der hohen Kante hat Elisabeth Schmidt keinen Cent. Im Urlaub war sie seit zehn Jahren nicht mehr. Zuletzt fuhr sie mit ihrem Sohn weg. Sie schämte sich aber, weil sie nicht einmal ein Abendessen bezahlen konnte. Seitdem bleibt sie zu Hause.
01.11
Kommentar FDP-Rentenvorschlag: Trickserei mit dem Ruhestand
Die FDP betreibt Symbolpolitik. Sie will verschleiern, dass den vorzeitigen Ruheständlern weitere Kürzungen drohen. Und verkauft es als Möglichkeit des Zuverdienstes. Das ist frech.
01.11
01.11
Zunehmende Tsunami: Die Rentnerkatastrophe: Frauen und Kinder zuerst! Rette sich, wer kann!
Eine Katastrophe biblischen Ausmaßes rollt auf uns zu - jedenfalls wenn es nach der Allianz geht: "Weltweit ,Altersvorsorge-Tsunamis' durch Rentnerwellen", lautete eine Pressemitteilung des Münchner Versicherungskonzerns. Wie sehen eigentlich diese "Rentnerwellen" aus? Sind sie nicht mehr meeresblau und gischtweiß, sondern fahlbeige und mausgrau? Aber was ist eigentlich eine "Altersvorsorge-Tsunami"?
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